Karin
Rindler – Arbeitsweise
Meine bevorzugte Technik ist die Ölmalerei,
ich arbeite überwiegend gegenständlich und figurativ.
Inspiration ziehe ich aus der Beobachtung
gesellschaftlicher Zustände und ihren Einfluss auf den Einzelnen, ohne Anspruch,
dem Betrachter Antworten und Lösungen bieten zu wollen.
Schönheits- und Jugendwahn, Druck durch
Normen und Konformität, aber auch innere Schranken und Ängste sind
wiederkehrende Themen: Dabei geht es mir nicht nur um individuelle
Befindlichkeiten, sondern um gesellschaftliche Phänomene, die sich in
diesen individuellen Befindlichkeiten widerspiegeln.
Dazu stelle ich Menschen in fiktive Räume,
die meist keinen realen Szenarien entsprechen, sondern mit dem Innenleben
der Figuren korrespondieren. Oft sind sdiese Personen nackt und damit
zeitlos und gleichzeitig verletzlich.
Wahrnehmung
auf zwei Ebenen
Seit 2006 experimentiere ich mit einer malerischen
Doppeltechnik, bei der dem Ölbild eine physische zweite Bildebene aus
Acrylglas vorgesetzt wird oder aber auch direkt auf das Bild aufgebracht
wird.
Auf der Kunstglasplatte entstehen mit transparenter Ölfarbe Motive, die
an grob aufgelöste Fotos erinnern und so einen dokumentarischen Eindruck
erzeugen. Die Acrylplatte ist ca. einen Zentimeter vor dem Ölbild
befestigt, so dass es je nach Lichteinfall zu Schattenwurf und
Dopplungen, zu irritierenden Unschärfen und Überlagerungen kommt.
Die Motive der beiden Ebenen bilden auf den ersten Blick eine Einheit und
bedeuten dennoch eine Trennung, es sind zwei verschiedene Betrachtungen
desselben Themas, das "Außen" und das "Innen",
Realität und Wunschvorstellung, objektive Bestandsaufnahme und
emotionaler Zustand.
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